In letzter Zeit gibt es vermehrt Anfragen über die Aufarbeitung in die Jahre gekommener Sessel aus den 50er/60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Also eigentlich die Antiquitäten von Übermorgen. Wie Viel Arbeit da immer drinn steckt ist oft schwer vorstellbar. Manche der Stücke, vor allem die aus den 1950er Jahren, teilweise aber auch bis in die 60er Jahre rein, wurden noch mit traditionellen Materialien und Techniken gepolstert, bis sich dann schließlich der Schaumstoff, damals meist noch der Latexschaum, vollends durchgesetzt hat. Da treten dann auch schon die ersten Probleme auf, nichts gegen Schaumstoff, jedes Polstermaterial hat seine Berechtigung und seinen Einsatzort, der Latexschaum hat jedoch ein Problem mit UV Strahlung. Er zersetzt sich mit der Zeit und wird zu Sand, Körnung Ostseestrand. Das ist unschön beim Abpolstern und bestimmt auch nicht Gesundheitsfördernd.

alter Schaumstoff, als Vorlage für den neuen

Dieser Schalensessel hat noch den originalen Schmaustoff… zum Glück kein Latex. Wenn man diesen Schaumstoff langsam und vorsichtig abnimmt, ergibt sich eine Wunderbare Vorlage für den neuen Schaum.

Schaumstoff zugeschnitten und eingeschnitten um die Rundungen nachzuempfinden

Dem Original nachempfunden kann der Schaumstoff jetzt in die Sitzschale geklebt werden.

Schaum eingeklebt

Und so sieht der Schaum dann eingeklebt aus.

Wenn alles eingeklebt wurde kann es mit dem Stoff weiter gehen. Dieser muss jetzt so angepasst werden, dass er später Faltenfrei eingeklebt werden kann. Diese Möbel können nicht wie herkömmliche, traditionell aber auch modern verarbeitete Möbel, mit Stoff bespannt werden. Die extrem konkare Ausformung des Sessels zwingt den verarbeitenden, den Stoff zu Kleben.

halbseitig eingeklebter Stoff
Stoff halbseitig eingeklebt
händisches vernähen von Spannteil und Stoff im Sitz

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem der Stoff im Randbereich noch fixiert wird, anschließend wird das sogenannte Spannteil per Hand dagegen genäht und der Sessel ist fertig!