Traditionelle Polsterung

Weiterbildung für Lehrlinge und Gesellen im Raumausstatterhandwerk

Zum dritten Mal in Folge fand an allen Januar-Freitagen 2016, ein ganztägiger Lehrgang traditioneller Polstertechniken in den Werkstatträumen der Berufsschule für Raumausstatter statt.

Von jedem der elf Teilnehmern aus Berlin und Potsdam wurde ein Stuhl mit Jutegurten, Schnürfäden und Taillienfedern von Hand geschnürt. Nach der Schnürung wurder der Stuhl traditionell mit Palmfasern, Juteleinwand und Garnierfäden in Facon gearbeitet, mit Rosshaar pikiert und mit Nessel in Weiß bezogen.

Sämtliche Nagelungen und Nähte wurden von Hand, also ohne Verwendung moderner Tackerklammern oder Nähmaschinen, ausgeführt. Die Anstrengungen und schmerzenden Hände zeigten den jungen Handwerkerinnen und Handwerkern, dass der Erfolg und das perfekte Ergebnis nicht sofort und selbstverständlich zu sehen sind, sondern sich erst durch Übung und Wiederholung einstellen. Dennoch waren alle Teilnehmer hoch motiviert und mit bester Laune bei der Arbeit.

Am Ende der Weiterbildung konnte jeder stolz seinen Stuhl in traditioneller Polsterung mit nach Hause nehmen, oder in der Werkstatt seines Betriebes präsentieren.

Ich unterrichtete diese traditionellen Polstertechniken in dieser Form zum achten Mal. Über die Jahre nahmen nicht nur Lehrlinge und Gesellen, sondern auch Meister und Restauratoren, an meinen Lehrgängen teil..

Das Interesse und die Begeisterung waren bei jedem Lehrgang sehr groß, und lassen mich auf eine Weitergabe dieser alten Polstertechniken an die nächsten Generationen hoffen.