Polster-Perfektion aus Pankow
Das Magazin „RZ“ (Raumausstatter Zeitschrift – Branche Polstern) brachte im Oktoberheft ein Portrait über uns; „Polster-Tradition aus Berlin-Pankow: Die Raumausstattung Busch im Portrait – Titel: „Polster-Perfektion aus Pankow“
Das Magazin schreibt: In dritter Generation hält die Familie Busch in Berlin-Pankow die Tradition
der historischen Polsterkunst hoch und hat sich so über die Grenzen der Hauptstadt einen Namen gemacht.
Wer das verwinkelte Ladengeschäft der Familie Busch betritt, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Durch mehrere kleine Räume, die mit antiken Polstermöbeln, ornamentalen Stoffen und diversen Modellen traditioneller Polstertechniken gefüllt sind, bahnt man sich den Weg in das Herzstück des Raumausstatter-Betriebs: die Polsterei. Dort, wo sonst häufig nur Polsterschäume, Polywatte und Sprühkleber den Ton angeben, erblickt man bei Buschs Körbe mit unterschiedlichen Rosshaar-Qualitäten, Sprungfedern in einer Auswahl, die viele nur noch aus alten Fachbüchern kennen, und Arbeitsproben, die nach Kunsthandwerk einer längst vergangenen Epoche aussehen. Dass diese Arbeitsproben und Modelle Kern des Erfolgs des Unternehmens und täglich gelebte Praxis sind, erfahre ich im Gespräch mit Dirk Busch und seinem Sohn Maximilian.
Mit Arbeitsproben begeistern
„Ich bin Perfektionist. Ich schicke lieber einen Kunden nach Hause, bevor ich Kompromisse bei meiner Arbeit mache“, sagt Dirk Busch und klingt dabei nicht arrogant, sondern überzeugt von dem, was er tut. Sein Vater machte sich 1976 in der DDR mit einer Polsterei selbstständig, er selbst legte kurz vor dem Mauerfall die Meisterprüfung ab und sein Sohn folgte im Juli dieses Jahres. Mit im Unternehmen sind auch Dirk Buschs Frau Heike, sein Bruder Jens und der zweite Sohn Alexander, der noch in der Ausbildung ist. Das Team bietet die komplette Raumausstattung an, mit einem deutlichen Schwerpunkt in der Polsterei. Dirk Busch bildete sich Mitte der 1990er-Jahre zum Restaurator weiter und ist heute Vorsitzender des Restauratorenverbandes (BRR). „Es ist immer wieder eine Herausforderung, Kunden davon zu überzeugen, dass unsere Arbeit den Preis wert ist. Aber wenn wir ihnen die Materialien und Modelle der Arbeitsproben zeigen und sie in die Werkstatt führen, schaffen wir es, sie zu begeistern und für uns zu gewinnen.“
Maximilian Busch tritt als frischgebackener Raumausstatter-Meister in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters und teilt deren Polster-Passion.
Praktikum bei Charles Jouffre
Eigentlich wollte Maximilian Studiomusiker werden, studierte zehn Jahre lang Jazz-Gitarre und gewann eifrig Talentwettbewerbe. Dann war der Ehrgeiz plötzlich verflogen und er verkündete seinen Eltern, Raumausstatter lernen zu wollen. Gesagt, getan: Nach der Ausbildung im elterlichen Betrieb absolvierte er ein Praktikum im Atelier des renommierten Einrichters Charles Jouffre in Lyon. Im Anschluss war er der erste ausländische Praktikant im Mobilier National in Paris, dem Ausstatter französischer Schlösser und öffentlicher Bauten. „In Frankreich habe ich viel gelernt, das hilft mir heute bei der täglichen Arbeit“, sagt Maximilian dankbar, so viele Chancen bekommen zu haben. Die Früchte seiner guten Lehrzeit erntete er in seiner Meisterprüfung, die er mit einem Sessel aus der Epoche Consulat krönte. „Alles klassisch angefertigt ohne moderne Polstermaterialien“, betont er. Als Bezug wählte Maximilian einen exklusiven Rentmeister-Mohair mit Bienen-Ornamenten aus Messingfäden.
Den Artikel als PDF im ursprünglichen Zeitschriften-Layout finden Sie → hier.
Text und Fotos: Jens Lehmann