Was ist eigentlich ein Chaise longue?

Der Begriff Chaise longue stammt aus dem französischen und heißt wörtlich übersetzt „langer Stuhl“. Im frühen Frankreich des 17. und 18. Jahrhunderts stellte man vor ein sog. Fauteuil, also einen leichten Sessel mit offenen Armlehnen, zur Erhöhung der Bequemlichkeit einen passenden Fußhocker, der das hochlegen der Beine ermöglichte. Im Laufe der Zeit entstanden eine Vielzahl unterschiedlicher Varianten und Begriffe dieses speziellen Sitzmöbels, die sich auf die vielen Spielarten und unterschiedlichen Ausgestaltungen der Gestell- bzw. Polsterformen beziehen. Als Beispiele zeigen wir hier unter anderem Abbildungen eines „Duchesse“, „Duchesse brisée“ , „Duchesse en bateau“ , eines „Chaise longue anglaise en bateau“ oder eines „Chaise longue crapaud“.

All diese Variationen eines Tagesruhebettes stammen aus dem französischen, und zeigen wie hoch das Bedürfnis vorheriger Generationen nach Bequemlichkeit war. Ein spätes, in unserer Werkstatt komplett neu und traditionell gepolstertes Exemplar , ist ein um 1880 im sogenannten Louis Phillipe Stil gebautes „Chaise longue“ . Dieses steht bei uns gerade zum Verkauf aus.

Originale Stücke sind heute selten gewordene Raritäten. Die zur traditionellen Polsterung unseres „Chaise longues“ verwendeten Materialien sind schnell aufgezählt: Jute-Gurte und Leinwand, von Hand geschnürte Federn, Palmfasern und Rosshaare, Baumwollnessel, Nägel Schnür- und Nähfäden. Als ökologischer Nebeneffekt sind alle Materialien, bis auf die stählernen Federn und Nägel , aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Arbeit damit ist umso aufwendiger, aber auch haltbarer als jedes moderne Schaumstoffpolster. Und der Komfort solch eines klassisch gepolsterten Möbelstückes, richtig und mit Liebe zum Detail ausgeführt, ist unübertroffen.

Lassen Sie sich bei einer Sitzprobe verführen!